Mit einem Pfarr-Hoagascht von besonderer Note endete die Festwoche zu den Feierlichkeiten aus Anlass der Erhebung zur eigenständigen Pfarrei Herz Jesu Bad Feilnbach vor 50 Jahren. Das Glück in der Gemeinde Bad Feilnbach leben zu dürfen, wie Pfarrarchivar und Vertreter der Kirchenverwaltung Rupert Lienert am Schluss schwärmerisch anmerkte, wurde anhand eines unvergänglichen Abends, zusammengestellt und organisiert von Traudi Eder und Bärbl Kolb deutlich zum Ausdruck gebracht.
Begeistert und angetan waren nicht nur Pfarrer Ernst Kögler als Hausherr, sondern auch die vielen wertschätzenden Liebhaber heimatverbundenen Kulturguts aus allen Teilen der Gemeinde im vollbesetzten neugestalteten Heimgartensaal und seiner einzigartigen Akustik. Es wurde ein regelrechter Verwöhnabend welchen das muntere „Tanzlmusiquintett (noch) ohne Namen“ eröffnete. Die Gruppe besetzt mit zwei Ziach, Flügelhorn Harfe und Tuba hatte sich nur wenige Stunden zusammengefunden, ein bisserl geprobt und mit flotten Weisen und Tanzbodenfegern den Abend gestaltet. Das Herz und die Liebe zur Heimat vorm Gebirg ver-spüren ließen einfühlsamer und lebfrischer Gsang der Echtler Sängerinnen, die verzaubernden Soatnklänge der „Auf und o-Stubenmusi und des „Moosröserl“-Gitarrentrios. Gesundheitsfördernde Angriffe aufs Zwerchfell landeten auf witzig und heiteren Weise Rosmarie und Martin Rauscher vom „Moar-Zwoa-Gsang“ aus Gottschalling mit perfekt vorgetragenen Couplets.
In den einzelnen Erholungsphasen der Musiker und Sänger bereicherte Sebastian Gasteiger jun. in Abrissen das Geschichtswissen des Publikums zur Entstehung der Pfarrei Herz Jesu Bad Feilnbach. Dabei erinnerte Gasteiger im Zusammenhang mit einer Fahnenweihe im Jahre 1922 an jene schriftlich getroffenen Vereinbarungen zwischen Expositus Amrain und Trachtenverein GTEV „D´Jenbachtaler“ Bad Feilnbach. Trachtenvereine waren zu jener Zeit von der Kirche nicht recht anerkannt und der örtliche Trachtenverein erklärte darauf hin sich an religiösen Festen zu beteiligen, keine Anstöße in der Öffentlichkeit zu geben, an Sonn- und Feiertagen keine weltlichen Veranstaltungen mit entsprechender Ausgelassenheit zu feiern sowie die Sittsamkeit zu wahren und Vergnügungen nicht allzu sehr auszudehnen.