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„Wir müssen das Beten wiedergewinnen“

Mit dem innigen Vorsatz Maria, der Mutter Gottes mit ganzem Herzen um Gnade und Fürsprache bitten, feierten zahlreiche Gläubige musikalisch vom Kirchenchor umrahmt, das Patrozinium am Festtag „Mariä Aufnahme in den Himmel“ in der meisterhaft restaurierten und in frischen Farben leuchtenden Wallfahrtskirche in der Gemeinde Bad Feilnbach an gedachten an die Gründung der „Herz-Mariä-Bruderschaft“ vor 150 Jahren.

In einer nachdenklichen Predigt erinnerte Pfarrer Ernst Kögler, zurückgreifend auf ein von Pfarrer i.R. und Mitglied der Herz-Mariä-Bruderschaft Josef Vogt kreiertes Informationsblatt an die bewegungsreiche Geschichte einer nicht aus der Mode gekommenen Einrichtung, die 1836 in Paris durch Pfarrer Charles Desgenettes nach einer übernatürlichen Eingebung der „Unbefleckten Empfängnis“ begann. Damals leistete die Französische Revolution ihren Beitrag, dass vom Christentum nicht mehr viel übrig blieb. In der modernen Gegenwart regieren Geld und Finanzen und spiegeln Medien eine illusionsreiche Seifenblasenwelt wider, in der Gott und Glaube ins Abseits gedrängt werden. In diese Welt so Pfarrer Ernst Kögler setze Gott einen Kontrapunkt. Damit sei auch nach 150 Jahren die Assoziation von gläubigen Christen nicht altmodisch und überholt wenn sie sich dem Gebet und der Fürsprache Mariens zuwenden. „Wir müssen das Beten wiedergewinnen!“, war die abschließende Forderung des Geistlichen.

In Andenken an die 150-jährige Herz-Mariä-Bruderschaft stand neben der tradtionellen Kräuterweihe, die Segnung einer Bruderschaftskerze, gestiftet von Marinus Bernrieder, im Mittelpunkt des Gottesdiens-tes. Heimatverbunden gelebtes Brauchtum in Verbundenheit mit Glauben an Gott und Aufschauen auf die „Gnadenreiche Magd des Herr“ nach außen tragen, stand eine eindrucksvolle Prozession durch den malerischen Ort. Ein buntes Bild boten in Brauchtum orientiertem Kirchengewand gekleidete Mädchen und Frauen, sowie die Tracht hochhaltend, Burschen und Männer. Fahnen der örtlichen Traditionsvereine, liebevoll gepflegte Kirchenfahnen und Heiligenfiguren, sowie ein Traghimmel unter dem das Allerheiligste durch die Straßen von Lip-pertskirchen zu drei Außenaltären geführt wurde. Für den musikalischen Rahmen während des Umzugs sorgte die Musikkapelle Bad Feilnbach unter der Leitung von Hans Reger.