Ein harmonisches Dorfleben aus Kirche und Wirtschaft zeichnet sich dort aus, wo göttlicher Glaube und geselliges Feiern sich im Einklang befinden. Als bestes Beispiel dafür bestätigte sich das Patroziniumsfest zu Ehren des Diakon und Märtyrers Laurentius in Wiechs. Die passenden Worte dazu fand Pfarrer Ernst Kögler in seiner nachdenklichen Predigt angesichts von Organisation, Vorbereitung, Aufbau und Durchführung der zweitägigen Feierlichkeiten im malerischen Dorf in der Gemeinde Bad Feilnbach.
Mit reichlich Glück mit dem Wetter, das sich nach morgendlichen Regenschauern in herrlichsten Sonnenschein verwandelte, erwiesen zahlreiche Mitglieder der Pfarrgemeinde Wiechs und Bad Feilnbach und örtliche Traditionsvereine mit ihren Fahnenabordnungen dem Schutzpatron die Ehre. Die Messe gestaltete der Kirchenchor Bad Feilnbach zusammen mit einem Bläserquartett der Musikkapelle Bad Feilnbach. Ein farbenfrohes Bild mit Dirndl und Frauen im traditionsgemäßem Kirchengewand und in Tracht bot sich bei der anschließenden Prozession über Felder und Fluren mit Halt an liebevoll aufgerichteten Altären mit Blick auf die heuer leicht wolkenverhüllte „Schlafende Jungfrau“ des Wendelsteinmassivs.
Verbundenheit in Glauben, Liebe zur Heimat und seinen erhaltenswerten Einrichtungen wurde beim diesjährigen Fest in besonderer Weise zum Ausdruck gebracht. Im letzten Jahr noch von einem Gerüst umgeben, präsentierte sich die beschauliche Filialkirche, einst vom Hausstätter Hans Thaler in den Jahren 1754-58 im Stil des Barock und Rokoko erbaut, heuer nach Abschluss des ersten Bauabschnitts in besonders leuchtendem Glanz. Es ist ein wahrliches Kunstwerk liebevoller Meister- und Gesellenhände, etwa die der Zimmerei Obermaier-Holzbau im Rahmen der aufwendigen Restaurierungsarbeiten geworden, wie im innigen Glauben verbundene Bürger und Besucher feststellten. Seine Schönheit mit frischen Farben an den Außenwänden, die wiederhergestellten Gesimse, das mit unzähligen handgefertigten Lärchenholzschindeln neu eingedecktem Kirchendach und die markanten Kirchturmzwiebel, sowie die kunstvoll nachgearbeiteten Stuckornamente am Eingangsportal wurde insbesondere beim Gottesdienst deutlich, welchen Pfarrer Ernst Kögler unter freiem Himmel zelebrierte.
Verstärkt wurde das unbeschreibliche bunte und herzergreifende Schauspiel durch die einfallende Vormittagssonne. Innerhalb der vergangenen neun Monate wurden nach Angaben der Kirchenverwaltung mit großem Arbeitsaufwand Dachstuhl und Gewölbeschale aufwändig ertüchtigt. An der Finanzierung in vorläufiger Gesamtsumme von 455.000 Euro beteiligten sich das Erzbischöfliche Ordinariat München, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, der Bezirk Oberbayern, sowie die Pfarrei Herz Jesu Bad Feilnbach und St. Laurenzius Wiechs. Zum Erhalt heimatlicher Kulturgüter stehend, gewährte die Gemeinde Bad Feilnbach Zuschüsse. Mit besten Wünschen zum guten Gelingen der Renovierungsarbeiten hatte Ministerpräsident Horst Seehofer die Genehmigung der Zuschusszusage der Bayerischen Landesstiftung unterzeichnet. Großer Verdienst und innigster Dank gebührt den fleißigen Händen von Bürgern der Pfarrei, die ehrenamtlich und in Eigenleistung sich viele Stunden Freizeit opfernd sich der Sanierung mit widmeten. Der zweite Bauabschnitt mit konservierender Innenrestauration der Raumschale mit Altar-sanierung wurde vom Ordinariat bereits genehmigt. Dieser wird nach Angaben der Kirchenverwaltung zur Freigabe der Finanzmittel im Laufe 2014 in München vorgelegt.