Trachtler realisieren „Hofdaferl“-Projekt

Pfarrer Ernst Kögler erteilte den Segen für die insgesamt 65 emaillierten Tafeln.

Wer kennt sie noch die alten Namen traditionsreicher Bauernhöfe in und um Bad Feilnbach, wie etwa Lerl, Kirchbeck, Feichtn, Acher, Mooslearl, Dafeicht oder „Beim Beck“? Über Jahrhunderte hinweg schrieben darin rechtschaffene Bäuerinnen und Bauern, Knechte und Mägde Geschichte und leisteten somit unschätzbare Verdienste für Kultur und Brauchtum in den Dörfern und Weilern unterm Wendelstein.

Heutzutage sind es andere Namen wie Moser, Gasteiger, Seebacher, Mayer etc. die sich in den solidarisch verbundenen Gemeinschaften einbringen und das Leben aufrecht erhalten.

Die historischen Bezeichnungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und sie den gegenwärtigen und künftigen Generationen am Leben erhalten, hat der Trachtenverein GTEV „D’Jenbachtaler“ Bad Feilnbach zum Ziel gesetzt.

Verwirklicht wurden beschichtete Tafeln, die von Gästen und Besuchern weit sichtbar an den überlieferten Namen eines Hofes erinnern sollen. Zusätzlich deuten Zeichnungen mit Gotteshäusern auf örtliche Zuordnungen etwa Wiechs, Lippertskirchen oder Bad Feilnbach hin.

Vorerst 65 Exemplare bekamen von Pfarrer Ernst Kögler, den geistlichem Segen erteilt – ebenso ihre künftigen Besitzer.

Ideengeber war Marinus Moser jun., der bis November 2019 das Amt des ersten Vorstands bei den Jenbachtalern innehatte. Fest zu Erhalt und Pflege von Kultur und Brauchtum stehend sollten seiner Ansicht zur Folge eben auch die alten Hausnamen gehören. Treu und entschlossen zur Sache stand dem Glasermeister sein Nachfolger Sebastian Gasteiger jun. zur Seite, der letztendlich das Vorhaben in die Tat umsetzte. Unterstützung kam von einer solidarisch verbundenen Vorstand- und Mitgliederschaft, sowie von dem heimatgeschichtlich versierten Herrn Rupert Lienert, der die jeweiligen Hausnamen ausfindig machte.

Als wichtigste Säule zur Verwirklichung des „Taferlprojekts“ erwies sich Kathi Willerer vom Braunhof in Dettendorf. Die Kirchenmalerin erhielt im August vergangenen Jahres den Auftrag. Zugute kam der 30-jährigen Kathi Willer ein ähnliches Projekt, das im Rahmen Dorferneuerung von Dettendorf, von vielen Seiten mit Lob bedacht wurde.  

Text und Bild: Peter Strim, Magdalena Kolb